ORVIETO :

Particolare del Duomo

1)     ORVIETO: Die Etruskerstadt, von vielen als VOLSINII identifiziert, erlebt seine Blütezeit zwischen dem 6. und dem 3. Jahrhundert v.Chr. Während des Römischen Reichs verfällt die Stadt, um im Mittelalter als URBS VETUS wiederzuerstehen und schließlich als Kommune zu großem Reichtum zu gelangen. Die Stadt ist in Kriege um die Vorherrschaft verwickelt und wird immer wieder von der Kirche unterworfen. Der mächtige Dom beherrscht die PIAZZA DEL DUOMO; er ist ein Meisterwerk der gotischen italienischen Architektur, zwischen 1290 und 1330 erbaut. Die herrliche Fassade, die von Maitani entworfen wurde, ist reich mit Mosaiken und Skulpturen geschmückt. Auch im Dominneren befinden sich zahlreiche Kunstwerke – insbesondere erwähnenswert sind die Fresken des Luca Signorelli, die dem Jüngsten Gericht gewidmet sind, sowie die Goldschmiedewerke wie beispielsweise das Reliquar des Corporale, erwähnenswert.Ein weiteres Symbol Orvietos ist der Palazzo del Capitano del Popolo, ein stattliches romanisch-gotisches Gebäude, das zwischen dem 12. und dem 13. Jh. errichtet wurde und eine Außentreppe sowie kraftvolle Arkaden im Erdgeschoß aufweist. Der Pozzo di San Patrizio ist vor allem aufgrund seines originellen Bauplans berühmt und wurde nach Plänen des Architekten Antonio Sangallo des Jüngeren gebaut. Der Brunnen besteht aus einem zylinderförmigen Schacht, in den zwei Wendeltreppen eingelassen sind, die höhenversetzt voneinander verlaufen und mit je 248 Stufen zum Brunnengrund hinab- und wieder hinaufführen – eine Rampe dient dem Ab-, die andere dem Aufstieg, und beide sind durch einen Steg, der über das Brunnenwasser führt, verbunden. Ein weiterer Brunnen, der zudem einen Einblick in „Orvieto Sotterranea“, die unterirdische Welt der Altstadt, erlaubt, ist der Pozzo della Cava, der sich im ältesten Stadtteil befindet. Streng genommen sind es zwei Brunnen in einem – der schmale Schacht geht auf die Etrusker zurück; später wurde der Brunnen zylinderförmig erweitert. Faszinierend ist nicht nur der 36 m tiefe Brunnen, sondern auch die unterirdischen Höhlen und Räume, die verschiedene Funktionen hatten – u.a. wurden Keramiköfen und eine Zysterne freigelegt. Unter der Altstadt gibt es über 1.300 Höhlen und Gänge, die teils bereits von Etruskern, teils im Mittelalter und später angelegt wurden.Ein weiteres wichtiges Zeugnis des antiken Volks der Etrusker ist die Necropoli del Crocifisso del Tufo. Sie befindet sich am Fuße des orvietanischen Tuffsteinfelsens und besteht aus zahlreichen Kammergräbern mit den eingemeißelten Namen der Verstorbenen.